Der IBM Travelling Pavilion wurde für eine Wanderausstellung über die Zukunft der Informationsverarbeitung entworfen, die zwei Jahre durch Europa tourte. Er ist ein Beispiel für eine moderne mobile Konstruktion. Der Pavillon ruhte auf einer erhöhten Plattform, in der die technischen Anlagen untergebracht waren; über einem aus Modulen bestehenden System von Halbbogen bildete sich ein Tunnel. Die Halbbogen bestanden aus zwei Schichten kurzer beschichteter Druckstreben aus Holz und spannten gegossene Aluminiumgelenke. Zwischen ihnen dienten pyramidenförmige Polycarbonatschalen als Querversteifung und trugen zur Verstärkung bei. Zusammen formten zweiunddreißig identische Dreigelenkbogen einen Raum, in dem die Technik als »natürlich« präsentiert wurde. Die feinen und sorgfältig geplanten Details prägten eine zusammengesetzte Konstruktion, bei der die gesamte statische Leistung darauf beruhte, dass unterschiedliche Teile zusammenwirkten. Vor allem fungierten die Polycarbonatschalen durch ihre Geometrie und ihre Materialeigenschaften als Oberflächenklammern innerhalb des Raumtragwerks. Die Hülle des Gebäudes war sehr transparent und verband so das Innere mit der Landschaft der unterschiedlichen Aufstellungsorte. Sie ließ Luft und Licht in das Innere, wo neben der Ausstellung auch Aufführungen stattfanden. (Maria Kochneva) aus: Peter Cachola Schmal: Der Pavillon – Lust und Polemik in der Architektur, Ausstellungskatalog DAM, Ostfildern 2009