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Aus welchem Material besteht das Modell? Der Architekt Roger Boltshauser hat eine Technik etabliert, die ihm einen hohen Wiedererkennungswert garantiert. Sie wirken massiv, schwer, qualitätsvoll und sehen aus, als seien sie aus Gips aufgebaut. Boltshauser wurde mit Lehmbauten bekannt, die keineswegs der gängigen Vorstellung eines Ökohauses entsprechen, aber trotzdem eine deutliche handwerklich-haptische Anmutung haben. Diese Gestaltungsqualität scheinen seine Modelle vorwegzunehmen. Unter der Spachtelschicht bestehen sie jedoch aus Styropor. Dieses hier verborgene Material wird auch sonst eher von Architekten verwendet, die in Raumvolumen denken und nicht eine „Haut und Knochen“-Architektur anstreben. Das „Negativ-“ oder „Hohlraummodell“ für das Wohnhaus Rauch im österreichischen Schlins, das Roger Boltshauser gemeinsam mit dem Bauherrn Martin Rauch entworfen hat, einem Experten für Lehmbauten, nimmt direkten Bezug auf ein Kunstwerk: Was im realen Gebäude die Innenräume sind, wird hier massiv dargestellt. Die Künstlerin Rachel Whiteread hat mit ihrer Arbeit House (1993) eine Hohlraumabbildung eines Gebäudes im Maßstab 1:1 erzeugt, indem sie ein zum Abriss bestimmtes Reihenhaus in London mit Beton ausgießen und danach die Außenmauern entfernen ließ. (Philipp Sturm) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal: Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012 |
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