Das aus grob zugesägten Latten und Nägeln von den Architekten selbst gefertigte Modell ist eine konzeptionelle Skizze, ein Konzeptmodell. Es diente dazu, sich mit dem Bauherren, der selbst Architekt ist, nun aber in einem anderen Bereich arbeitet, in einer sehr frühen Projektphase auf eine Richtung zu einigen. Man ist versucht, den hohen Abstraktionsgrad des Modells damit zu erklären, dass das Gespräch unter Fachleuten stattfand. Im Vergleich mit dem ausgeführten Gebäude, einem Einfamilienhaus, das nur anderthalbgeschossig aus der Erde ragen durfte, zeigt das Modell bereits wesentliche Merkmale des Entwurfs: Die Individualräume der vierköpfigen Familie liegen im eher geschlossenen oberen Teil des Hauses. ihre Raumhöhe folgt unterschiedlichen Bedürfnissen. Darunter liegt der offene Bereich zum Kochen, Essen und Wohnen. Dieser ist halb in die Erde eingegraben, hat im Unterschied zum Modell aber keine Höhenversprünge im Fußboden. (Oliver Elser) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal: Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012