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Das Modell für das Kunstmuseum der katholischen Kirche zeigt einen Zwischenstand. Es wurde von der Zürcher Modellbauwerkstatt Zaborowsky angefertigt, um auf der Architekturbiennale Venedig im Jahr 2002 ausgestellt zu werden. Der Preis des mehrteiligen Modells lag bei circa 35000 Euro. Die Herausforderung für die Modellbauer bestand insbesondere darin, das Ziegelmauerwerk zu simulieren, dem Zumthors Entwurf eine zentrale Bedeutung zuweist. Es führt die ruinösen Steinwände der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirche St. Kolumba weiter und wird teilweise mit so großen Abständen vermauert, dass Licht auf die dahinter liegende Ausgrabungsstätte fallen kann. im Modell werden die einzelnen Ziegelschichten durch leicht verspringende horizontale Furnierlagen dargestellt. Die Oberfläche im Modell ist sogar noch lebendiger als die des fertigen Gebäudes. Das durchbrochene „Filtermauerwerk“ herzustellen, erforderte mehrere Anläufe, wie die Materialproben zeigen, die bei Zaborowsky in Zürich aufbewahrt werden. Auch im Atelier des Architekten wird intensiv an Modellen gearbeitet, insbesondere für Materialstudien. Zumthors Verwendung von Ziegelstein beispielsweise ist nicht so sehr uralten Traditionen geschuldet, sondern das Resultat von unzähligen Experimenten am Modell. Durch die spezielle Schichtung des Kolumba-Gebäudeteils innerhalb des Gesamtmodells erhält das Museum eine gravitätische Schwere im Gegensatz zu den zwar sorgfältig gearbeiteten, aber doch auch flachen Nachbargebäuden, deren Fassaden aus Furnierscheiben gebildet werden. (Oliver Elser) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal: Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012 |
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