Der Entwurf für den Belüftungsturm entstand mit einem Computerprogramm. Auch die Konstruktion ist das Ergebnis eines computergestützten Optimierungsprozesses. Je nach Krafteinwirkung wurde das Tragwerk verstärkt oder minimiert. So entstand eine Architektur, die dem organischen Aufbau von Pflanzen ähnelt. Das Modell des Belüftungsturmes wurde im Rapid-Prototyping-Verfahren mittels CAD- Daten und eines Stereolithografie-Druckers hergestellt. Bei diesem Verfahren werden computergesteuerte UV-Lichtstrahlen in einen Behälter mit einer Kunstharzflüssigkeit geleitet. Wo die Strahlen aufeinandertreffen, erhärtet das Material. Schicht für Schicht kann auf diese Weise in einem sehr langsamen Prozess ein Modell aufgebaut werden. Der additive 3D-Druck ist an der Oberfläche des Modells gut erkennbar. nach dem Ende des Druckprozesses wird die nicht gehärtete Restflüssigkeit einfach abgelassen. Das Modell wurde von Makoto Sei Watanabe Architects’ Office eigens für die Ausstellung Digital real hergestellt, die im Deutschen Architekturmuseum im Jahr 2001 gezeigt wurde. Seinerzeit handelte es sich beim Rapid-Prototyping-Verfahren um eine noch junge Technologie. Die ersten 3D-Modelle kamen Mitte der 1990er Jahre auf. (Philipp Sturm) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal: Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012