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Der Architekt Franz Krause (1897–1979) stellte in seinen letzten Lebensjahren eine große Zahl von Styroporskulpturen her. Da er verarmt war, bot sich das als Abfall anfallende Verpackungsmaterial auch aus ökonomischen Gründen als Werkstoff an. Teilweise behandelte er die Oberflächen mit Farbe, bevor er das Styropor mit einer brennenden Kerze zum Schmelzen brachte. Krause stellte seine Werke, von ihm selbst als „Raumspiele in Styropor“ bezeichnet, bei wenigen Gelegenheiten aus. in seiner Wohnung waren Dutzende versammelt. nach seinem Tod im Jahr 1979 kamen sie in das Von der Heydt-Museum Wuppertal, das ihm später mehrere Ausstellungen widmete. Die beiden Skulpturen des Deutschen Architekturmuseums gelangten durch den Nachlass von Heinz Rasch ins Museum, der mit Krause befreundet war und große Teile der Hinterlassenschaft Krauses aufbewahrte. Durch die Kerzenflamme seien die Skulpturen „ohne spürbare Hand“ entstanden, äußerte sich Krause. Dieses Ziel, eine visionäre, aber überpersönliche Architektur zu erzeugen, verbindet Krauses Formexperimente mit den Wachsstrukturen Merete Matterns. Sie sind Modelle in einem doppelten Sinne: verkleinerte Vorgriffe auf eine geplante Realität einerseits, also Form-Vorbilder – und zugleich Testmodelle für ein bestimmtes Verfahren, um diese Form zu erzeugen. (Franziska Stein) aus: Oliver Elser, Peter Cachola Schmal: Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie, Ausstellungskatalog DAM, Zürich 2012 |
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