Wetterdach, Siedlung der Yanoama-Indianer

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dc.contributor.other Atelier Ivor und Sigrid Swain de
dc.date.accessioned 2013-06-25T15:01:21Z
dc.date.available 2013-06-25T15:01:21Z
dc.date.created 1988 de
dc.date.issued 2013-06-25
dc.identifier 416-020-001 de
dc.identifier.uri http://hdl.handle.net/11153/416-020-001
dc.description.abstract Die Geschichte der Architektur und des Wohnens verläuft oft alles andere als linear. Während etwa die europäische Baukultur von ständigem Wechsel und Fortschritt bestimmt ist, leben andere Kulturen seit Jahrhunderten in unveränderter Weise. Wenn in Europa bauliche Ausdifferenzierungen stets mit einer Veränderung der sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen einhergehen, so ist bei absolut gleichbleibenden Lebensumständen auch nicht die Entwicklung komplexer Bauformen zu erwarten. So bieten die Behausungen der Yanoami-Indianer Südamerikas zwangsläufig kaum mehr als Architektur in ihrer einfachsten Bedeutung, als „dritte Haut“ des Menschen, errichtet für den Bedarf in kurzen sesshaften Phasen. Die Gesamtbevölkerung der heute noch im ausgedehnten Gebirgsland an der Grenze zwischen Brasilien und Venezuela lebenden Yanoami wird auf rund 20 000 Indigene geschätzt; damit bilden sie die größte einheimische Volksgruppe im Amazonasgebiet. Bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts berichteten Forscher über die Existenz dieser Indianerstämme, deren Lebensweise sich seither kaum verändert hat. Die Dörfer der Yanoami sind Lichtungen im Regenwald. Die meist ovalen Lichtungen, an deren Rand die Hütten stehen, können eine Länge bis zu 100 Metern erreichen und bieten Raum für bis zu 40 Familien. Die Dörfer werden nur etwa fünf Jahre bewohnt, dann ziehen die Indianer weiter. Damit kann sich der Boden für den Anbau von Maniok und Essbananen wieder regenerieren. Nach Verlassen des Siedlungsplatzes wird dieser rasch wieder vom Urwald überwuchert; es bleiben kaum Spuren zurück. Die Hütten bestehen lediglich aus auf Pfosten ruhenden Pultdächern und sind zum Nachbarn und zum Dorfplatz hin offen. Der große freie Platz im Inneren des Dorfes stellt den Gemeinschaftsraum dar, in dem sich das „öffentliche“ Leben abspielt mit Festlichkeiten, Zeremonien oder kriegerischen Ritualen. Die Rückwände der Hütten dienen als Schutzwälle gegen gefährliche Tiere und Fremde. Die Dorfanlage grenzt sich damit scharf gegen den Urwald ab, der als feindlicher Teil der Welt empfunden wird. Die matriarchalische Gesellschaftsform der Yanoami ist weitgehend egalitär ausgerichtet und kennt keine hierarchische Machtordnung. Seit dem Eindringen der modernen Zivilisation in ihren Lebensraum sind die Indianer allerdings stark gefährdet. Die Abholzung des Regenwaldes, der Abbau von Bodenschätzen und eingeschleppte Krankheiten bedrohen sowohl ihre Umwelt als auch ihre Existenz. Großformatige, schräg aufragende Dächer an Stämmen und einer Grüneindeckung bilden die Unterkünfte der Yanoami-Familien. aus: Christina Budde, Peter Cachola Schmal: Von der Urhütte zum Wolkenkratzer – Eine Geschichte der Architektur in 23 Modellen, Ausstellungskatalog DAM, Frankfurt am Main 2012 de
dc.format 1:150 de
dc.format.extent 70 x 100 x 120 cm de
dc.format.medium Holz, bemalt, Pflanzenschaum, Sand, Jute, Moos, Staniolpapier de
dc.title Wetterdach, Siedlung der Yanoama-Indianer de
dc.title.alternative Dauerausstellung: Von der Urhütte zum Wolkenkratzer, Diorama de
DAM.identifier.modell-id 84597 de
DAM.contributor.photographer © DAM \ Foto: DAM de
DAM.contributor.photographer © DAM \ Foto: Mario Lorenz de
DAM.contributor.photographer © DAM \ Foto: Mario Lorenz de
DAM.date.decademodell 1980 - 1989 de
DAM.coverage.country Südamerika de
DAM.identifier.modellbau-id 479 de

 

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