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Die Träger der Staatsgewalt in der römischen Republik waren Senat, Magistrat und Volksvertretung. lm Mittelpunkt der Bautätigkeit stand daher nicht mehr der Tempel für die Gottheit, sondern gleichberechtigt monumentale Gebäude für eher profane Zwecke: Basiliken, Thermenanlagen, Brücken, Straßen, Aquädukte, Zisternen und andere Ingenieurbauten. Eine hoch entwickelte Bautechnik führte zu kühnen Konstruktionen, die den Bauwerken der Griechen überlegen war. Pompeji, im Jahr 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vesuv zerstört und inzwischen wieder ausgegraben, konserviert in einer historischen Momentaufnahme nicht nur die gebaute Umwelt, sondern über unzählige Gebrauchsspuren und Zeugnisse des Alltags, die in der Lavaasche erhalten geblieben sind, das Leben in einer römischen Stadt zur Zeit Kaisers Vespasians. Pompeji vermittelt umfassende Kenntnis der römischen Architektur. Am Nordrand des von einer doppelstöckigen Säulenhalle umgebenen Forums stand der Tempel des Jupiter Capitolinus, an der westlichen Seite schloss der Tempel des Apollon an, und im Süden lag quer eine Basilika – eine Markt-, Gerichts- oder Versammlungshalle. Das Forum als Zentrum des öffentlichen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Lebens war umgeben von privaten Wohnhäusern, vereinzelt von mehrstöckigen Gebäuden, die die Römer aus Platzmangel eingeführt hatten. Die Wohn- und Arbeitsräume eingeschossiger Häuser gruppierten sich um einen Innenhof, das Atrium, in dessen Mitte sich das Impluvium befand, ein Becken zum Auffangen von Regenwasser. Die Häuser wurden zunächst aus Lehm und Ziegeln, später aus Holz und Steinen erbaut und flach gedeckt. Die Wände waren mit marmoriertem Stuck oder Fresken versehen, der Fußboden häufig mit einem Mosaik ausgelegt. Die öffentlichen Einrichtungen sind auf das Forum konzentriert, während der ausgedehnte Stadtkörper mit seinen Privathäusern und Ladenstraßen weit aus dem Umriss unseres Modells herausführt. aus: Christina Budde, Peter Cachola Schmal: Von der Urhütte zum Wolkenkratzer – Eine Geschichte der Architektur in 23 Modellen, Ausstellungskatalog DAM, Frankfurt am Main 2012 |
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