May erhielt 1950/51 den Auftrag, auf einem Plateau an der Südspitze der Insel Mombasa ein Hotel mit Pool zu errichten. Von 1956 bis zur Eröffnung 1958 wurde nur der erste Bauabschnitt der zweiteiligen Planung umgesetzt; die östliche Erweiterung blieb auf dem Papier. Der fünfgeschossige Hotelbau erhielt durch einen bogenförmigen Grundriss Schwung und alle Zimmer bieten dadurch einen guten Ausblick auf den Indischen Ozean. Die Nordfassade wird von einem weit vordringenden, nur durch Lüftungsklappen geöffneten, mächtigen Treppenhaus dominiert. Die zurückliegende Fassade erhielt durch flexibel erscheinende, versetzt angebrachte Wandscheiben in Brauntönen und kleine, plastisch hervorgehobene Lüftungslöcher eine differenzierte Binnengliederung. Die seezugewandte Balkonseite besitzt ein kulissenenartig vorgestelltes Portal und darüber ein durchgängiges Wabenbetongitter mit wellenartig nach hinten geführtem Abschluss. Loggien und Lüftungsschlitze zwischen Zimmern und Fluren sorgen für natürliche Belüftung. (Philipp Sturm) aus: Claudia Quiring, Wolfgang Voigt, Peter Cachola Schmal, Eckhard Herrel: Ernst May. 1886-1970, Ausstellungskatalog DAM, München 2011